Ernährungsminister Özdemir: „Mein Gemüse braucht Tiere“
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Bundesminister spricht sich beim Deutschen Fleisch Kongress für offenen Dialog aus: „Schwädze muss ma mideinandr“
15:30
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, will den Menschen nicht vorschreiben, was sie essen sollen. „Meine Jobbeschreibung als Bundesminister ist es nicht, meine persönlichen Ernährungsgewohnheiten zur Maxime meines Ministeriums zu machen“, sagte Özdemir, der sich vegetarisch ernährt, seit er 17 Jahre alt ist. Jeder könne essen, was er wolle und sei damit kein „besserer oder schlechterer Mensch“, so der Minister, der erstmals beim Deutschen Fleisch Kongress zu Gast war. Zu der Veranstaltung in Mainz, die von der dfv Conference Group (dfv Mediengruppe), „afz – allgemeine fleischer zeitung“ und „Fleischwirtschaft“ ausgerichtet wird, kamen dieses Jahr rund 500 Teilnehmer:innen – ein neuer Rekord, der zeigt, wie hoch das Interesse der Industrie ist, sich über drängende Themen wie Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auszutauschen.
Özdemir spricht sich für bewussten Fleischkonsum, verbesserte Haltungsbedingungen und den Ausbau von eiweißhaltigen Pflanzen aus. Aber auch für eine Kreislaufwirtschaft, zu der Tierhaltung gehöre, weil dadurch die Abhängigkeit von mineralischem Dünger gesenkt werden könne: „Mein Gemüse braucht Tiere“, sagte er im Gespräch mit Sönke Reimers, Sprecher der Geschäftsführung der dfv Mediengruppe. Özdemirs Aufgabe als Ernährungs- und Landwirtschaftsminister sehe er darin, der Branche den Rahmen vorzugeben, beispielsweise durch die Verpflichtung, die Tierhaltungsformen zu kennzeichnen, oder durch finanzielle Förderungen im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie.
Bei der Weiterentwicklung, nicht nur von Landwirtschaft und Tierhaltung, sei es wichtig ins Gespräch zu kommen: „Schwädze muss ma mideinandr! Nicht über die Leute, sondern mit den Leuten. Nur so kommen wir in diesem Land weiter“, so der Standpunkt des Schwaben, der sich zuvor auch mit Vertretern von BUND und Greenpeace ausgetauscht hatte.
„Drinnen wie draußen“ würden mit Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Kreislaufwirtschaft die gleichen Themen diskutiert, sagte Reimers. „Doch wir reden leider nicht miteinander, sondern ziehen uns auf Positionen zurück.“ Auch Özdemir teilt diese Sichtweise. Es sei etwas verrutscht in den Debatten, die von Emotionen statt von Fakten bestimmt würden: „Wir müssen schauen, wie wir die gesellschaftlichen Gräben zuschütten“, so der Minister, der sich noch Zeit für den Austausch mit Kongressteilnehmer:innen nahm.
Reimers begrüßt es, dass der Dialog im Rahmen des Deutschen Fleisch Kongress gelungen sei. Als Veranstalter ist es der dfv Mediengruppe ein Anliegen, Menschen zusammenzubringen, den direkten Austausch verschiedener Standpunkte zu ermöglichen und auch schwierige und komplexe Themen nach vorne zu bringen. „Wir müssen den Dialog in Gang bringen“, sagt Reimers. Der Deutsche Fleisch Kongress wird laufend weiterentwickelt und greift aktuelle Diskussionen und Entwicklungen auf.
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