Working in Fashion-Studie 2022: Adidas vor Marc O'Polo vor Hugo Boss
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Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility gewinnen an Bedeutung
Die Mitarbeiter haben gewählt: Insgesamt 6.855 Beschäftigte haben in der „Working in Fashion-Studie 2022“ der TextilWirtschaft (dfv Mediengruppe) die 40 größten Modefirmen in zehn Kategorien bewertet und Fragen zu Karrierewünschen und Erwartungen an ihre Jobs und die Unternehmen beantwortet.
Es ist ein neuer Teilnehmer-Rekord. Fast 7.000 Studenten, Auszubildende, Young Professionals (bis 35 Jahre) und Professionals (ab 35 Jahre) haben sich an der branchenweit größten Mitarbeiter-Befragung im Juni dieses Jahres beteiligt. Sieger ist erneut und zum zehnten Mal in Folge Adidas: Der Sportartikelkonzern ist mit durchschnittlich 50,55% Zustimmung in verschiedenen Kategorien der Arbeitgeber mit dem besten Gesamt-Image.
Diesmal ist im Gegensatz zum Lockdown-Jahr 2021 der Handel mit einem Anteil von 56% wieder am stärksten vertreten, gefolgt von den Bekleidungsherstellern, die ein Drittel ausmachen, und der Textilindustrie, in der jeder zehnte Teilnehmer beschäftigt ist. Sie geben Adidas die besten Noten bei der Bekanntheit als Arbeitgeber und der Sicherheit der Arbeitsplätze genauso wie bei Zukunftspotenzial, Work-Life-Balance, Gehaltsniveau, Aufstiegsmöglichkeiten und der Attraktivität der Produkte.
Unter den Top Ten der besten Arbeitgeber ist viel Bewegung. Nur Rang zwei und Rang acht bleiben wie im Vorjahr mit Marc O’Polo und Brax gleich. Auf dem dritten Platz löst Hugo Boss die Otto Group ab. Zu den weiteren Aufsteigern gehören PVH (Marken: Tommy Hilfiger, Calvin Klein) mit Platz sechs und einem Aufstieg um sieben Ränge, Simplicity (Marken: Opus, Someday), die von Rang 17 auf Platz neun aufsteigen, gefolgt von dem Filialisten Ernsting’s Family, der elf Plätze gewinnt.
Am meisten verloren haben in den Augen der Mitarbeiter der Online-Händler Zalando, der im Gesamtranking von Rang sieben auf Platz 16 abrutscht und der Outdoor-Anbieter Jack Wolfskin, der auf Rang 22 (Vorjahr: 15) landet. Schlusslichter der aktuellen Befragung sind mit Esprit, Kik und Galeria Firmen, die schon in den vergangenen Jahren auf den hinteren Plätzen lagen. Auch sie strukturieren heftig um und leiden besonders unter den Auswirkungen der nicht endenden Krisen.
Aber was erwarten die Mitarbeiter tatsächlich? Wie zufrieden sind sie mit ihrem Job? Wie sicher fühlen sie sich und warum denkt nahezu jeder Zweite zumindest gelegentlich über einen Wechsel nach? Die gute Nachricht vorweg: Fast alle Studien-Teilnehmer sind grundsätzlich zufrieden. Immerhin 95% sagen: „Ich mache meine Arbeit gern“. Gleichzeitig stimmen zwei von Dreien der Aussage zu: „Ich brenne für meinen Job.“ Alarmierend ist allerdings in Zeiten des Fachkräftemangels und Arbeitnehmermarktes, dass fast die Hälfte der Studienteilnehmer das Gefühl hat, ihre Leistung werde nicht ausreichend anerkannt. So geben nur 57% der Mitarbeiter bei der allgemeinen Befragung an, genug Wertschätzung in ihrem Unternehmen zu erfahren. Immer wichtiger werden den Beschäftigten auch die Themen Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR), die 85% aller Studien-Teilnehmer als derzeit wichtigste Herausforderung der Modebranche bezeichnen.
Der Wandel der Arbeitswelten – hin zu mehr Work-Life-Balance und Zeit für Privates geht weiter: „Für meine Karriere wäre ich bereit, auf Freizeit und Hobbies zu verzichten“, sagen heute nur noch 27% aller Studienteilnehmer. Gleichzeitig steigt der Druck. „Ich finde das Stress-Level bei meiner Arbeit insgesamt zu hoch“, klagen 42%. Mehr als drei Viertel – und auch das ist eine Tendenz, die seit Jahren wächst und durch die positiven Erfahrungen in der Pandemie noch befeuert wurde – wünschen sich mehr Flexibilität und Eigenverantwortung bei der Gestaltung des Jobs. Räumlich und zeitlich. Das bieten die Firmen, dort, wo es möglich ist. Und das honorieren die Beschäftigten: 78% aller Studienteilnehmer sind mit der Flexibilität und den Freiräumen in ihren Unternehmen zufrieden. New Work und Mobile Office sind ein Muss. So ist 67% der Befragten die Möglichkeit des Arbeitens von Zuhause aus wichtig. Und nur 7% wollen künftig wieder täglich im Headquarter arbeiten.
In Zeiten der Krise und der Inflation wird zudem ein volles Portemonnaie wieder essentieller. So sagten bei der letzten Befragung noch 73% aller Mitarbeiter: „Eine sinnvolle Arbeit ist mir wichtiger als ein sehr hohes Gehalt“. Inzwischen stimmen dem nur noch 67% der Studienteilnehmer zu. Die Zustimmung zur Aussage „Ein gutes Gehalt ist die Voraussetzung dafür, dass ich mit meinem Job zufrieden bin“, ist kontinuierlich auf einem hohen Niveau. Mit leicht steigender Tendenz – von 74% im Vorjahr auf 79% in diesem Jahr. Gleichzeitig findet nur jeder Zweite das Gehalt für seine Tätigkeit angemessen. Männer, die noch immer deutlich besser bezahlt werden, häufiger als Frauen. Die Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft hier am weitesten auseinander. Der Gender Pay Gap der Branche steigt seit Jahren auf aktuell 24.700 Euro, die Männer nach eigenen Angaben im Durchschnitt jährlich brutto mehr verdienen als Frauen.
Ebenso wichtig wie Betriebsklima und Gehaltsniveau sind den Befragten neben der guten Work-Life-Balance, der sozialen Verantwortung und den Weiterbildungsmöglichkeiten vor allem die Sicherheit des Arbeitsplatzes und das Zukunftspotenzial des Unternehmens. Dabei hat die Verunsicherung des Lockdown-Sommers leicht abgenommen. Sagten im vergangenen Corona-Jahr 11% der Befragten, ihr Arbeitsplatz sei unsicher, sind es jetzt nur noch 8%. Dennoch bleibt die Wechselbereitschaft insgesamt relativ hoch: Immerhin 41% der Beschäftigten sind derzeit auf der Suche nach einem neuen Job. Und 7% schauen sich sogar aktiv nach einem neuen Arbeitgeber um. Als Kündigungsgrund nennen sie mit weitem Abstand vor dem Wunsch nach etwas Neuem und der unausgewogenen Work-Life-Balance die schlechte Bezahlung.
Weitere Informationen zu der Studie finden Sie auf www.textilwirtschaft.de.
Eine Grafik zum Ranking gibt es gern auf Anfrage bei judith.scondo@dfv.de.
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