Galeria Kaufhof: Interner Zoff und Kritik an Eigner HBC
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Beim Warenhausbetreiber Galeria Kaufhof tobt hinter den Kulissen ein knallharter Machtkampf zwischen den Top-Managern des kanadisch-amerikanischen Eigentümers Hudson’s Bay Company (HBC) und der Geschäftsführung in Deutschland. Das erfuhr das Fachmedium TextilWirtschaft (TW) aus der dfv Mediengruppe. Von übertriebener Einmischung der „Amerikaner“ ist in der Kölner Europa-Zentrale hinter vorgehaltener Hand zu hören, von falschen Einschätzungen des deutschen Marktes, völlig verfehlter Rabattpolitik und von einer „planlosen Investitionsstrategie“. Unruhe macht sich breit in den knapp 100 Warenhäusern.
Im Mittelpunkt der Kritik der Kölner, die seit 2015 zu HBC gehören, steht Don Watros, HBCs Mann für das internationale Geschäft und Aufsichtsratschef des Kaufhof. Er wird maßgeblich etwa für die üppigen Rabatte verantwortlich gemacht, mit denen Galeria Kaufhof nicht nur während des Weihnachtsgeschäftes aufgefallen ist und die weitgehend gegen den Willen der Geschäftsführung in Köln veranstaltet worden sind.
Watros setze viele Projekte gegen Kaufhof-Chef und HBC-Europa-Boss Olivier van den Bossche durch, heißt es. Dazu gehören etwa die Reduzierung der Lebensmittel-Abteilungen oder die Sale-Strategie.
Wegen zuletzt schlechter Zahlen stiegen die Kaufhof-Eigentümer in den vergangenen Monaten auf die Investitionsbremse, ist zu hören. An die eine Milliarde Euro, die HBC in den kommenden fünf bis sieben Jahren in den Kaufhof zu investieren ankündigte, glaubt in Köln nach TW-Informationen kaum noch jemand.
Viel Geld werde zu den neuen Projekten Saks Off 5th oder Hudson’s Bay in den Niederlanden umgeleitet, für den Kaufhof bleibe zu wenig, heißt es außerdem. Große Umbaupläne wie die für die Häuser in Düsseldorf, Köln und Aachen würden zusammengestrichen. Mit Lieferanten gebe es bereits Gespräche darüber, dass die noch vor wenigen Monaten verkündete Wachstumsstrategie doch wohl deutlich zurückhaltender ausfallen werde.
Derweil sorgen Gerüchte von immer neuen Einsparungen für Unruhe – etwa angebliche Überlegungen, aus dem Tarifvertrag auszusteigen, wie es einst schon der Konkurrent Karstadt gemacht hatte. Aushilfsjobs und befristete Stellen sollen gestrichen werden, von einem Sparprogramm in deutlich zweistelliger Millionenhöhe in diesem Jahr ist auf den Kölner Fluren zu hören. Vor wenigen Monaten noch war eine stärkere Service-Orientierung angekündigt worden.
Ein Kaufhof-Sprecher wollte sich auf TW-Anfrage nicht äußern. Er erklärte lediglich, man arbeite gut und partnerschaftlich mit HBC zusammen.
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