Bleiben Weihnachtsgeschenke auf der Strecke?
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VDA warnt im Interview vor LKW-Lieferstopp wegen AdBlue-Engpass
VDA warnt im Interview vor LKW-Lieferstopp wegen AdBlue-Engpass
Was haben explodierende Düngerpreise und drohende Lieferschwierigkeiten im Weihnachtsgeschäft gemeinsam? Beides sind Folgen der explodierenden Energiepreise. Wird Erdgas teuer, gilt das gleiche für dessen Bestandteil Methan. Methan wird nicht nur bei der Düngemittelproduktion gebraucht, sondern auch bei der Produktion von AdBlue. Der Preis dieses Zusatzmittels für die Abgasnachbehandlung hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt. Das bringt ganze Lkw-Flotten in den Speditionen ins Stocken, berichtet Gero Schulze Isfort, Geschäftsführer der Bernard Krone Beteiligungsgesellschaft und Mitglied des Vorstands des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Gespräch mit der agrarzeitung (dfv Mediengruppe).
Das Methan im Erdgas ist einer der Rohstoffe für die Herstellung von Ammoniak, das für die Düngemittelproduktion gebraucht wird. Die derzeit explodierenden Energiepreise führen dazu, dass Düngemittelanbieter ihre Produktion drosseln. Doch nicht nur Landwirte könnten bald Probleme bekommen, wenn Dünger knapp und teuer wird. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen womöglich darum bangen, ob es die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr noch rechtzeitig unter den Tannenbaum schaffen. Der Grund: Methan im Erdgas ist auch Hauptbestandteil in AdBlue. Der Preis dieses Zusatzmittels für die Abgasnachbehandlung hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt.
Bei den Logistikunternehmen in Deutschland schrillen mittlerweile schon alle Alarmglocken, betont Gero Schulze Isfort, Geschäftsführer der Bernard Krone Beteiligungsgesellschaft und Mitglied des Vorstands des Verbandes der Automobilindistrie (VDA), im Gespräch mit der agrarzeitung: „AdBlue wird in Lkw-Motoren seit über zehn Jahren zur Abgasreinigung verwendet. Der Großteil der europäischen Lkw-Flotte ist auf dieses Produkt angewiesen. Werden Lkw ohne AdBlue betrieben, steigen nicht nur die NOx-Emissionen auf Euro-0-Niveau, vielmehr sind moderne Lkw mit Sensoren ausgestattet, welche bei leerem AdBlue-Behälter nur noch einen Notlauf (Schritttempo) ermöglichen. Da sich die Landwirtschaft aus Kostengründen als Hauptabnehmer der Düngerprodukte zurückgezogen hat, wurde automatisch auch die Produktion der für AdBlue erforderlichen Vorprodukte erheblich gedrosselt oder sogar ganz eingestellt, weil diese für die Hersteller nicht mehr kostendeckend darstellbar ist.”
Die agrarzeitung berichtet weiter, dass laut Aussagen mehrerer Mineralöl-Großhändler derzeit Neukunden abgelehnt und bei Bestandskunden Lieferungen nur im Rahmen der bisherigen Bestellmengen vereinbart würden, um eine Eskalation der Situation durch „Hamsterkäufe“ zu verhindern. Mittlerweile verweigerten bereits erste Händler unter Verweis auf die international gebräuchliche Klausel „Force Majeur" - sprich „Höhere Gewalt" - die Lieferung von AdBlue.
Der VDA und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) habe, so Schulze Isfort in der agrarzeitung, diese Problematik in der Politik bereits deutlich hinterlegt und die chemische Industrie eindringlich auf die Wichtigkeit hingewiesen, die Produktion von AdBlue und dessen Vorprodukten im Regelbetrieb wieder aufzunehmen und mit Priorität für Transport, Spedition und Logistik zur Verfügung zu stellen, um eine weitere Belastung der Lieferketten zu vermeiden - insbesondere vor den transportintensiven Weihnachtstagen.
Der vollständige Artikel findet sich auf www.agrarzeitung.de.
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