fvw Dossier: Veranstalter legen 2018 beim Umsatz nochmals zu
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Die deutschen Reiseveranstalter haben im Touristikjahr 2017/18 stärker beim Umsatz zugelegt als erwartet. Neben den Konzernen gewannen vor allem Kreuzfahrt-Anbieter und viele mittelständische Spezialisten hinzu. Das Wachstum war sogar stärker als das der Individualreise, geht aus dem neuen fvw Dossier Veranstalter hervor. Die Analyse beruht auf den Daten von 54 führenden Veranstaltern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für das gesamte Volumen dient die Marktstrukturanalyse des Deutschen Reiseverbands (DRV) als Referenzgröße, die die auf dem GfK Mobilitätsmonitor beruht und der fvw vorab zur Verfügung steht.
Die im fvw Dossier berücksichtigten Veranstalter steigerten ihren Umsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent auf 27,5 Mrd. Euro. Weil einige Veranstalter nur Zahlen für den D-A-CH-Raum melden und die Produkte für die Nachbarländer oft in Deutschland produzieren, hat die fvw 2018 das Dossier auf den deutschsprachigen Markt erweitert. In Deutschland sind die berücksichtigten Unternehmen um rund acht Prozent auf etwa 23,4 Mrd. Euro gewachsen.
Diese Zahlen, die bei den Unternehmen erhoben werden, decken sich weitgehend mit der Verbraucherbefragung im Rahmen des GfK Mobilitätsmonitors und der Analyse des DRV. Danach sind die Ausgaben für organisierte Urlaubs- und Freizeitreisen mit mindestens einer Übernachtung 2018 um sieben Prozent auf rund 36 Mrd. Euro gestiegen. Neben den vom fvw Dossier erfassten Unternehmen sind hierin auch die rund 1500 Busreise- und Kleinstveranstalter in Deutschland erfasst sowie Reisen von nichtkommerziellen Organisationen wie Vereinen, Schulen und Kirchen. Die Ausgaben der Deutschen für individuell organisierte Reisen, die zumeist über Hotel- und Flugportale sowie direkt bei Fluggesellschaften, Hotels oder der Bahn gebucht werden, wuchsen dagegen 2018 nur um drei Prozent auf rund 31 Mrd. Euro.
In früheren Jahren hatte der nicht organisierte Markt stärker zugelegt als der Veranstalter-Markt. Für die sich bereits im Vorjahr abzeichnende Trendumkehr ist vor allem das Wiedererstarken der Reiseländer Türkei, Ägypten und Tunesien verantwortlich. Für diese Destinationen buchen Urlauber, anders als etwa für Mallorca oder Italien, zu rund 90 Prozent Pauschalreisen.
Für das kräftige Umsatzplus im abgelaufenen Touristikjahr, das vor allem durch ein starkes Frühbuchergeschäft Anfang 2018 generiert wurde, zeichnen mehrere Faktoren verantwortlich. Unter den Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz in Deutschland steigerten alle bis auf die DER Touristik ihren Umsatz. FTI, Schauinsland und TUI Cruises wuchsen sogar mit zweistelligen Raten. Noch erfolgreicher waren die mittleren und kleineren Unternehmen, deren Umsatz sich im Schnitt um 13,8 Prozent erhöhte. Alle Kreuzfahrtreedereien, aber auch so mancher Studien- und Erlebnisreiseanbieter, steigerte den Umsatz. Die dynamisch produzierenden Veranstalter waren Nutznießer des großen Flugangebots im Sommer. Viele Fluggesellschaften hatte ihre Kapazität aufgestockt, um von der Insolvenz der Air Berlin zu profitieren. Auf der anderen Seite sorgten die vielen Unregelmäßigkeiten im Flug sowie das Aus für Niki und Small Planet bei vielen Flugreise-Veranstaltern für hohe Kosten und sinkende Gewinne.
Besonders stark legten abermals die Kreuzfahrt-Veranstalter zu. Anbieter wie Aida, TUI Cruises und MSC gewannen mit ihren Neubauten zusätzliche Kunden. Aber auch kleinere Anbieter und Flussreise-Spezialisten entwickelten sich gut. Insgesamt stieg der im fvw Dossier sehr repräsentativ abgebildete Kreuzfahrtumsatz um elf Prozent.
Wie in den Vorjahren ist das Umsatzwachstum mit plus 8,3 Prozent signifikant höher als das der Kundenzahl mit 5,8 Prozent. Dafür gibt es mehrere Gründe: In wichtigen Zielen wie Spanien und Griechenland und teilweise auf der Fernstrecke stiegen die Hotelpreise, All-Inclusive-Ziele wie die Türkei und Ägypten waren stärker gefragt, zudem liegen Kreuzfahrten sowie Luxusreisen im Trend.
Die Reihenfolge der Veranstalter ist auf den ersten zehn Plätzen unverändert. Die TUI baute ihre führende Position aus. Auf den weiteren Rängen folgen Thomas Cook, die DER Touristik, die FTI Group, Aida Cruises, Alltours und Schauinsland.
Für das laufende Touristikjahr 2018/19 rechnen bis auf wenige Ausnahmen alle befragten Veranstalter mit steigenden Umsätzen. Allerdings ist die Hauptbuchungsphase schwach angelaufen. Die Umsätze im Januar lagen, gemessen an einem extrem starken Vorjahrsmonat, um bis zu zehn Prozent Vorjahr. Allerdings schwächte sich im Frühjahr 2018 das Geschäft, auch durch den heißen Sommer, stark ab. Insgesamt dürfte der Markt 2019 nach zwei Vorjahren mit über sieben Prozent Umsatzplus nur noch um etwa zwei bis drei Prozent zulegen. Dafür verantwortlich sind abermals die Kreuzfahrt-Spezialisten sowie die steigenden Buchungszahlen für die Türkei, Ägypten und Tunesien. Die Veranstalter-Buchungen für Spanien, vor allem die Kanaren und Mallorca, liegen dagegen unter Vorjahr.
Das fvw Dossier Veranstalter 2019 erscheint als Beilage zur neuen fvw, die am 15. Februar erschienen ist. Einzelne Exemplare können im fvw Shop bestellt werden. Abonnenten erhalten zudem unter fvw.de/datenanalyse Zugriff auf die Zahlen.
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