„Förderpreis der Fleischwirtschaft 2022“ verliehen
- Startseite /
- Über uns /
- Pressemitteilungen /
- „Förderpreis der Fleischwirtschaft 2022“ verliehen
afz – allgemeine fleischer zeitung und FLEISCHWIRTSCHAFT zeichnen junge Talente aus
Die Fleischwirtschaftlichen Fachmedien der dfv Mediengruppe – afz-allgemeine fleischer zeitung und FLEISCHWIRTSCHAFT – zeichneten gestern Abend auf der Jubiläumsfeier „100 Jahre FLEISCHWIRTSCHAFT“ im Gesellschaftshaus Palmengarten in Frankfurt am Main junge, ambitionierte Talente aus Handwerk, Industrie und Wissenschaft mit dem „Förderpreis der Fleischwirtschaft“ aus. Die Preisträger 2022 sind Hanna Elsen, Thomas Mair und Lisa Franke.
Ziel dieser vor zehn Jahren ins Leben gerufenen Initiative ist es, Top-Nachwuchskräfte zu identifizieren, zu fördern und an die Branche zu binden. Die Preisträger spiegeln die beruflichen Chancen und Karrierewege in der Fleischwirtschaft wider und zeigen, wie außergewöhnlich vielseitig und attraktiv Berufe in diesem Sektor der Ernährungswirtschaft und ihre Unternehmen als Arbeitgeber sind.
Kurzprofile der Preisträger 2022
Hanna Elsen aus Barßel (Niedersachsen): Hanna Elsen aus Barßel in Niedersachsen ist leidenschaftliche Fleischerin. Ihre Liebe für ihr Handwerk wächst durch die Arbeit im Familienunternehmen und in zahlreichen anderen inspirierenden Meisterbetrieben stetig. Die 25-Jährige Fleischermeisterin bereitet sich konsequent auf den Einstieg in den elterlichen Betrieb vor, mit dem sie als dritte Generation den Wiedereinstieg in die Schlachtung plant.
Das Bedürfnis, bei Kollegen Neues zu lernen und die regionale Vielfalt der Rezepturen kennenzulernen, treibt die junge Frau auf Wanderschaft, die schon in der Ausbildung mit der Teilnahme am Erasmus-Programm begann. In Kooperation mit der Berufsschule Feldkirch in Vorarlberg ging sie als einzige Fleischerin des Jahrgangs für drei Wochen nach Österreich. In der Metzgerei Schatz in Hohenems, in die sie direkt nach ihrer Gesellenprüfung für neun Monate zurückkehrte, lernte sie Schlachten, den Umgang mit Rohgewürzen in der Produktion und selbstvermarktende Landwirte kennen und schätzen. 2021 absolvierte Hanna Elsen ihre Prüfung zur Meisterin im Fleischerhandwerk an der Fleischerschule Augsburg und kürzlich den Kurs zur Fleischsommelière.
Seit März 2022 ist Hanna Elsen bei der Metzgerei Weber in Lenggries tätig und im August geht’s weiter nach Bad Hindelang in die Metzgerei Endrass. Das nächste Lernziel steht auch schon fest: Im Sommer 2023 tritt Hanna Elsen in Augsburg die Fortbildung zur Betriebswirtin des Handwerks an. Die Fortbildung zur Gewürz-Sommelière soll folgen.
Thomas Mair aus Olang (Südtirol): Mit seiner Videoplattform „Carniversity – Meat Education“ trifft Thomas Mair aus Olang in Südtirol den Nerv einer Zeit, in der Weiterbildung einen großen Stellenwert hat. Die von ihm konzipierten und umgesetzten Onlinekurse sind kompakt, so dass möglichst viel Information in kurzer Zeit vermittelt wird.
Thomas Mair ist Sohn einer Metzgerfamilie, die in Olang seit Jahrzehnten eine Landmetzgerei betreibt, in die er nach dem Studium der Betriebswirtschaft zurückkehrte. Mair bildete sich zum Fleischsommelier fort und ist seit 2017 Chef der „Meatery“, die er aus der elterlichen Landfleischerei in der 3000 Einwohner zählenden Gemeinde im mittleren Pustertal zu einer Fleischboutique weiterentwickelte. Auch wenn dem Selfmade-Metzger Marketing leichter von der Hand geht als die Zerlegung einer Rinderhälfte, ist es ihm ein großes Anliegen, dass der Beruf des Metzgers als modern, innovativ und kreativ wahrgenommen wird.
Im eigenen Betrieb, der acht Mitarbeiter zählt, ist der nicht gelernte Fleischer der kreative Kopf, der sich intensiv um Marketing, Kommunikation, Produktentwicklung, Einkauf und Verkauf kümmert. Das Highlight für jeden Fleischliebhaber ist der „Meatingpoint“ in der Fleischboutique. In diesem Showroom befindet sich eine 20 Quadratmeter große gläserne Fleischreifezelle, in der so verschiedene Reifemethoden wie Dry Aging, Aqua Aging, Whisky Aging, Butter Aging oder auch Ash Aging praktiziert werden.
Lisa Franke aus Berlin: Lisa Franke ist Doktorandin am Fachgebiet Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik an der TU Berlin und Stipendiatin der Elsa-Neumann-Stiftung. Als sie 2013 ihr Studium der Lebensmitteltechnologie startete, machte die weltweit erste öffentliche Verkostung eines im Labor gezüchteten Burgers Schlagzeilen. Der Ansatz, mit Hilfe von Zellen nur die Fleischstücke herzustellen, die auch wirklich vom Menschen verzehrt werden, faszinierte die Studentin. Mit ihrer Promotionsidee, die Herstellung komplexer Fleischstrukturen durch die Kultivierung von Zellen zu untersuchen, fand Lisa Franke das Interesse ihrer Fachbereichsleiterin Prof. Dr. Cornelia Rauh. Zu diesem Zeitpunkt wurde hierzu in Deutschland an keiner Universität oder Forschungseinrichtung gearbeitet.
Mit außergewöhnlicher Eigeninitiative gelang es der Masterstudentin in kürzester Zeit, die Finanzierung zu sichern und unterstützende internationale Kooperationen u.a. zu Fachbereichen der Medizin, Biotechnologie, Biochemie, Zellbiologie, Rheologie und 3D-Biodruck zu etablieren. Ihre Forschung fokussiert sich seitdem auf die Herstellung von Stützstrukturen aus dem 3D-Biodrucker.
Neben ihrer Forschung im Labor widmet sich die 28-Jährige im Rahmen eines interdisziplinären Projekts der Geistes- und Politikwissenschaften den gesellschaftlichen und sozialen Fragen ihres Forschungsbereichs und ist Mitgründerin der gemeinnützigen Organisation CellAg Deutschland – eine Plattform, die über die zelluläre Landwirtschaft aufklärt. Auch die Gründung der Studierendengruppe „The Berlin Alt. Protein Project“ in Kooperation mit dem Good Food Institute geht auf ihre Initiative zurück.
Weitere Informationen unter www.fleischwirtschaft.de/foerderpreis.
Weitere Mitteilungen
Deutscher Fleisch Kongress fördert Austausch
Union lehnt Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD ab
Adidas, Hugo Boss und Marc O’Polo sind die beliebtesten Arbeitgeber der Modebranche
ALLE PRESSEMITTEILUNGEN