Auktion statt Richterspruch bei Tönnies: Last-Minute-Einigung bei Fleischerfehde in Sicht
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Wie die LZ aus gut informierten Kreisen erfuhr, verhandeln Unternehmenschef Clemens Tönnies und Neffe Robert, die jeweils 50 Prozent am Unternehmen halten, über das Wochenende mit Hochdruck, um die für Montag kommender Woche vor dem Landgericht Bielefeld angesetzte Fortführung des Gerichtsstreits zu verhindern.
Zuletzt stockten die Friedensverhandlungen, eine bereits für August anvisierte Einigung kam nicht zu Stande. Vor wenigen Tagen hat Clemens Tönnies einen neuen Anlauf unternommen. Für ihn steht viel auf dem Spiel: Verliert er vor Gericht, würde sein Neffe Robert Mehrheitsgesellschafter, die bereits weitgehend zwischen den Parteien verhandelte Lösung, die eine paritätische Führung des Unternehmens durch beide Familienmitglieder in einer noch zu gründenden Holding vorsieht, wäre hinfällig.
Nun ist es den Verhandlungsführern Daniel Nottbrock, Schwager und Finanzchef von Clemens Tönnies, und Roberts Steuerberater Jens-Uwe Göke offenbar gelungen, für mehr Verbindlichkeit zu sorgen. Wie aus einem der LZ vorliegenden Schriftstück hervorgeht, sollen die Gespräche über eine außergerichtliche Einigung innerhalb der nächsten drei Monate abgeschlossen werden. Gelingt dies nicht, würden im Zuge einer Auktion zwischen Clemens und Robert nicht die Richter, sondern der größere Geldbeutel über die Zukunft des 5,6 Milliarden Euro Umsatz schweren Fleischriesen entscheiden. Stimmen beide Streitparteien diesem Modus über das Wochenende zu, wäre eine Fortsetzung des Verfahrens vor dem Landgericht Bielefeld am kommenden Montag obsolet.
Andernfalls muss Josef Schnusenberg, langjähriger Steuerberater des Fleischkonzerns Tönnies und gleichzeitig Nachlassverwalter von Robert Tönnies, Zeugnis darüber ablegen, ob Clemens verstorbener Bruder, Unternehmensgründer Bernd Tönnies, tatsächlich eine paritätische Aufteilung der Firmenanteile zwischen Clemens Tönnies und seinen eigenen beiden Kindern gewünscht hatte, was Bernds Sohn Robert bezweifelt.
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