Modekonzern Esprit spricht mit potenziellem Investor über Europageschäft
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12:30
Informationen des Fachmediums TextilWirtschaft (TW) zufolge, das zur dfv Mediengruppe gehört, befindet sich der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Modekonzern Esprit in Gesprächen mit Alteri. Dem britischen Private Equity Investor, der auf Einzelhandel in Europa spezialisiert ist, gehört in Deutschland bereits die CBR Group mit den Labels Street One und Cecil. Hinter Alteri steht der Finanzinvestor Apollo. Alteri gab dazu keinen Kommentar ab, Esprit war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der in Hongkong ansässige Mainstream-Konzern unter Führung von CEO William Pak und Chairwoman Christin Chiu teilte allgemein mit, dass er mit einem Investor spreche, der am Europageschäft interessiert sein könnte. Dieser habe mündlich mitgeteilt, ein Memorandum of Understandig für eine Partnerschaft abgeben zu wollen – es aber offenbar noch nicht getan hat. Solche Absichtserklärungen sind rechtlich nicht bindend, aber sie belegen normalerweise eine ernsthafte Absicht.
„Der potenzielle Investor beabsichtigt, die Gesellschaft bei der Restrukturierung des Europageschäfts zu unterstützen“, hieß es bei Esprit. „Gleichzeitig ist der potenzielle Investor daran interessiert, in das Unternehmen zu investieren, um vom zukünftigen Wachstum in den strategischen Fokusmärkten des Unternehmens, einschließlich der nordamerikanischen und asiatischen Märkte, zu profitieren.“
TW-Recherchen zufolge ist es noch nicht so weit, die Gespräche stehen erst am Anfang. Alteri soll an Lizenzrechten von Esprit interessiert sein. Der Investor hat viel Erfahrung in der Branche und ist mit dem Einstieg bei der CBR Group 2018 erfolgreich. Bei Esprit ist die Lage prekär. Der Konzern war zum 31. Dezember 2023 im Wesentlichen schuldenfrei und wies Barmittel, Bankguthaben und Einlagen in Höhe von insgesamt 435 Mio. Hongkong-Dollar (51 Mio. Euro) aus. Ein Jahr zuvor waren es noch 2 Mrd. Hongkong-Dollar – ein Einbruch um 78 Prozent. Die Investitionen in die neuen Headquarter in New York und Amsterdam, in große Marketingkampagnen, in neue Stores in den USA, in einen Produkt-Relaunch und in neue Mitarbeitende auf C-Level-Ebene haben sich bislang noch nicht ausgezahlt. Der Wholesale − wenngleich auf niedrigem Niveau − ist noch profitabel.
Nachdem vor Ostern die Esprit Switzerland Retail AG Insolvenz angemeldet hat, folgte nun die Tochter Esprit Belgie Retail. Auch dort werden alle eigenen Läden geschlossen. In Deutschland ist gerade der wichtigste Franchise-Partner PTH Group ausgestiegen. Im jüngst veröffentlichen Geschäftsbericht für 2023 schrieb das Unternehmen, dass nach dem heftigen Umsatz- und Ergebniseinbruch „erhebliche Zweifel“ an der Fähigkeit der Gruppe zur Fortführung bestünden.
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