Stuhl sucht Gast
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1997 stehen Deutschlands führende Gastronomen, veröffentlicht in der Liste der Top 90 der Wirtschaftsfachzeitschrift food-service (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) für 12,9 Mrd. DM Nettoumsatz, der in knapp 7.900 Betrieben (+6,3 %) mit umgerechnet 110.000 Vollzeitarbeitsplätzen erwirtschaftet wurde. Der Branchenspitze gelang damit ein Plus von vier Prozent (1996: 3,5 %), während das Statistische Bundesamt gleichzeitig einen nominalen Rückgang des Gaststättengewerbes um 1,9 Prozent meldet. Trotz der sich massiv auswirkenden Konjunkturschwäche, vermeldet jedes zweite Top-Unternehmen gute bis sehr gute Erträge. Unternehmen, die Urlaub vom Alltag anbieten können, spüren das schlechte wirtschaftliche Umfeld am wenigsten.
"Zwei Dinge erwartet der Durchschnittsbürger von dieser Branche: daß es schneller geht und/oder daß es mehr Freizeitspaß bringt. Was zählt, ist die fertige Verfügbarkeit", skizziert Gretel Weiß, Chefredakteurin food-service die Anforderungen, denen sich die Branche stellen muß. "Alle Gastgeber haben mit fallenden Durchschnittsbons pro Gast zu kämpfen. Der Markt gehört jenen, die Verbraucherwünsche am besten sehen und umsetzen. 'Stuhl sucht Gast' und nicht umgekehrt - das realisieren zunehmend auch Metzger, Bäcker, Einzelhändler und Tankstellenpächter."
67 Unternehmen (74 %) der Top 90 weisen im betrachteten Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr Pluszahlen auf, davon 27 Firmen sogar zweistelliges Wachstum. 21 (24 %) Minuswerte und zwei (2 %) gleichhohe Beträge. Die fünf Wachstumssieger (nach Mio. DM netto):
McDonald's (+ 214,3 Mio. DM),
LSG (+ 39,5 Mio. DM),
Burger King (+ 21 Mio. DM),
Gastronomie & Tanz (+ 20,2 Mio. DM),
Nordsee (+ 20,1 Mio. DM).
Branchen-Nr. 1 McDonald's präsentiert 6,8 Prozent Mehrerlöse und damit 42,9 Prozent vom totalen Wachstumskuchen bzw. 26,3 Prozent (3,4 Mrd. DM) des gesamten Umsatzvolumens der Top 90. Die stärksten Umsatz-Abschmelzungen fanden bei Le Buffet, Mövenpick und Wienerwald statt. Drei Kapitalgesellschaften - Kamps, Nordsee, Tank & Rast - bereiten sich aktuell auf ihre Börseneinführung vor - ein bislang fremdes Kapitel für deutsche Foodservice-Namen.
Das Branchensegment Fast Food steht mit 25 Namen, inklusive Imbiß, Snack, Heißverkauf und Delivery, für 41,7 Prozent aller Top 90-Erlöse. Das Wachstum der Kategorie liegt bei 5,6 Prozent, getragen durch 10,4 Prozent Flächenexpansion. 85 Prozent der totalen Kettenexpansion der betrachteten Top-Unternehmen fanden in diesem kleinpreisigen, Fingerfood- und Food-to-go-geprägten Markt statt. Die Verkehrsgastronomie repräsentiert mit 20 Firmen (auch Messebetriebe und Freizeitparks) 31,6 Prozent Volumenanteil der Top 90. Ihr Wachstum betrug 3,1 Prozent. An den folgenden Stellen rangieren die Segmente Fullservice-Restauration (22 Unternehmen, hauptsächlich Inhaber-geführte mittelständische Imperien), Handelsgastronomie (12 Unternehmen), und getränkegeprägte Betriebstypen (11 Unternehmen).
61 Prozent der Top 90-Unternehmen setzen für das laufende Geschäftsjahr auf einen besseren Geschäftsverlauf, 59 Prozent auf höhere Gästezahlen sowie ebenfalls 59 Prozent auf weiter verbesserte Erträge. Auf die Frage nach den aktuell größten Herausforderungen rangieren politische Rahmenbedingungen, Personalkosten und Umsätze auf den ersten Plätzen.
"Restaurants, Cafés, Kneipen & Co. werden für Millionen Menschen mehr und mehr zur zweiten Küche, zum zweiten Wohnzimmer," kommentiert Gretel Weiß die Ergebnisse. "Fast ausnahmslos gilt heute: Verbrauchernutzen bzw. -vergnügen 'made by Gastronomie' ist kein Produkt-, sondern ein Dienstleistungslabel. Erfolg am Point of Sale resultiert hier mehr als anderswo aus harten und weichen Faktoren: einerseits Standort und Konzeptauftritt, Sortimente und Preise, andererseits Dienstleistungsperformance. Das Preis-/Nutzen-Verhältnis, nicht das billigste Angebot, ist Meßlatte für den Verbraucher. Je weniger vergleichbar die Produkte, je höher die Aufladung der Leistung mit individuellem Mehrwert, desto größer der Spielraum für die Preispolitik. Nichts ist unter den derzeit harten Wettbewerbsbedingungen spannender als der Preis. Doch der Preis ist eben nicht das einzig spannende."
Die komplette Liste der Top 90 mit allen Wirtschaftszahlen erhalten Sie auf Wunsch per Fax zugesandt (6 Seiten); Telefon 069-7595-2052.
Basis der Erhebung: Die Daten basieren auf eigenen Angaben der Unternehmen. In 13 Fällen wurde geschätzt, alle anderen Werte werden von den Firmen selbst verantwortet.
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