15. Januar 2002
"Vorauseilender Gehorsam" bei Kreditvergabe
3 Min.
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Die Folgen von Basel II für den deutschen Einzelhandel wurden auf dem diesjährigen LBE/LZ-Symposium am 14. und 15. Januar 2002 in München kontrovers diskutiert. Das Thema der Veranstaltung lautete: "Basel II: Ein Fiasko für den Mittelstand?". Zum elften Mal hatten der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) und die Lebensmiitel Zeitung (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) gemeinsam zu dem Symposium geladen. Rund 300 Inhaber, Geschäftsführer und Vorstände aus der Konsumgüterwirtschaft nahmen an der Veranstaltung teil.
"Ich sehe nicht ein, dass wir ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis der Banken finanzieren sollen", lautete das kritische Urteil von Dierk Frauen, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels, zu den geplanten Neuregelungen bei den Eigenkapitalvorschriften der Kreditinstitute, die unter den Stichworten Basel II und Rating diskutiert werden. Frauen sieht die Auswirkungen für den mittelständischen Handel kritisch, dieser werde es in diesem Umfeld schwer haben und einige Unternehmen könnten auf der Strecke bleiben.
"Vor allem die mittelständisch strukturierten Betriebe aus dem Lebensmittelhandel und der Ernährungsindustrie erleben zur Zeit einschneidende Veränderungen im Finanzierungsbereich", so die Einschätzung von Michael Schellenberger, Geschäftsführer des Deutschen Fachverlags. Auf dem Weg des "vorauseilenden Gehorsams" würden allenthalben die Kreditvergaben verschärft, das Finanzierungsvolumen beschränkt, die bereitzustellenden Mittel verteuert. Auf Grund der hohen Wettbewerbsintensität und der im Durchschnitt geringen Renditen werde der Lebensmittelhandel und die Ernährungsindustrie ohnehin unterschiedslos mit einem Malus belegt.
Durch die Umsetzung, der noch nicht konkreten, aber doch erkennbaren Beschlüsse von Basel II werde die Kreditfinanzierung noch erschwert und die der Marktbereinigungsprozess, die Konzentration in der Ernährungswirtschaft forciert, argumentierte Dr. Norbert Wieselhuber von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. "Bonitätsschwache" Unternehmen würden seltener die notwendigen Kredite erhalten. Die Neuordnung bedeute jedoch nicht nur eine Bedrohung, sondern auch die Chance, dass Unternehmen attraktiver für eine Kapitalanlage würden.
Für "unangemessen aufgeregt" hält Peter Zühlsdorff, Geschäftsführer Tengelmann-Holding, die aktuelle Diskussion um die Neuordnungspläne, die voraussichtlich 2005 allgemein verbindlich werden sollen. Er plädierte für absolute Offenheit gegenüber den Banken, denn die Geldgeber brauchten eine größere Transparenz. "Die Unternehmen müssen sich mehr öffnen", so auch Günter Bäumer, Mitglied der Landeszentralbank im Freistaat Bayern.Selbst wenn Basel II nicht kommen sollte, müsse ein Umdenken einsetzen. Dr. Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer von Creditreform, Neuss, sprach sich ebenfalls dafür aus, dass der Mittelstand die Herausforderung annimmt. Basel II dürfe kein Fiasko werden. Bei den Einzelhandelsunternehmen, die an der untersten Stufe der Eigenkapitalausstattung aller Unternehmen stünden, habe es bereits einen kräftigen Schwund gegeben.
"Der Mittelstand darf bei der Kreditversorgung nicht benachteiligt werden", lautet die Forderung des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels. Der LBE, der Basel II und Rating zum Aktionsthema 2002 gemacht hat, fordert, auf Zuschläge für langfristige Kredite sowie zusätzliche Risikofaktoren für mittelständische Betriebe zu verzichten.
"Ich sehe nicht ein, dass wir ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis der Banken finanzieren sollen", lautete das kritische Urteil von Dierk Frauen, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels, zu den geplanten Neuregelungen bei den Eigenkapitalvorschriften der Kreditinstitute, die unter den Stichworten Basel II und Rating diskutiert werden. Frauen sieht die Auswirkungen für den mittelständischen Handel kritisch, dieser werde es in diesem Umfeld schwer haben und einige Unternehmen könnten auf der Strecke bleiben.
"Vor allem die mittelständisch strukturierten Betriebe aus dem Lebensmittelhandel und der Ernährungsindustrie erleben zur Zeit einschneidende Veränderungen im Finanzierungsbereich", so die Einschätzung von Michael Schellenberger, Geschäftsführer des Deutschen Fachverlags. Auf dem Weg des "vorauseilenden Gehorsams" würden allenthalben die Kreditvergaben verschärft, das Finanzierungsvolumen beschränkt, die bereitzustellenden Mittel verteuert. Auf Grund der hohen Wettbewerbsintensität und der im Durchschnitt geringen Renditen werde der Lebensmittelhandel und die Ernährungsindustrie ohnehin unterschiedslos mit einem Malus belegt.
Durch die Umsetzung, der noch nicht konkreten, aber doch erkennbaren Beschlüsse von Basel II werde die Kreditfinanzierung noch erschwert und die der Marktbereinigungsprozess, die Konzentration in der Ernährungswirtschaft forciert, argumentierte Dr. Norbert Wieselhuber von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. "Bonitätsschwache" Unternehmen würden seltener die notwendigen Kredite erhalten. Die Neuordnung bedeute jedoch nicht nur eine Bedrohung, sondern auch die Chance, dass Unternehmen attraktiver für eine Kapitalanlage würden.
Für "unangemessen aufgeregt" hält Peter Zühlsdorff, Geschäftsführer Tengelmann-Holding, die aktuelle Diskussion um die Neuordnungspläne, die voraussichtlich 2005 allgemein verbindlich werden sollen. Er plädierte für absolute Offenheit gegenüber den Banken, denn die Geldgeber brauchten eine größere Transparenz. "Die Unternehmen müssen sich mehr öffnen", so auch Günter Bäumer, Mitglied der Landeszentralbank im Freistaat Bayern.Selbst wenn Basel II nicht kommen sollte, müsse ein Umdenken einsetzen. Dr. Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer von Creditreform, Neuss, sprach sich ebenfalls dafür aus, dass der Mittelstand die Herausforderung annimmt. Basel II dürfe kein Fiasko werden. Bei den Einzelhandelsunternehmen, die an der untersten Stufe der Eigenkapitalausstattung aller Unternehmen stünden, habe es bereits einen kräftigen Schwund gegeben.
"Der Mittelstand darf bei der Kreditversorgung nicht benachteiligt werden", lautet die Forderung des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels. Der LBE, der Basel II und Rating zum Aktionsthema 2002 gemacht hat, fordert, auf Zuschläge für langfristige Kredite sowie zusätzliche Risikofaktoren für mittelständische Betriebe zu verzichten.
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