Schuheinkauf von morgen: die Maschine bestimmt den Preis
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ANWR-Chef Günter Althaus im Interview
Die ANWR Group kennen die meisten Deutschen nicht – dabei waren sie höchstwahrscheinlich schon mindestens einmal in einem der Läden der europaweit tätigen Handelskooperation einkaufen. Quick Schuh, Salamander, Tamaris, Sport 2000, Goldkrone: Statistisch gesehen gehören in einem Ort mit zehn Schuhläden sieben zu dieser Verbundgruppe, die ein Geschäftsvolumen von über 8 Milliarden Euro verzeichnet.
Preisschwankungen wie an Tankstellen
Was ANWR macht, wird in der Handelsbranche genau beobachtet – und hat direkte Auswirkungen auf die Konsumenten. Bald soll nach Willen der ANWR Group die unverbindliche Preisempfehlung der Vergangenheit angehören: Algorithmen sollen mehrmals am Tag den Preis nach oben und unten anpassen. Pilotprojekte laufen bereits, in zwei Jahren will die Gruppe so weit sein. „Der Händler behält aber die Preishoheit“, sagt ANWR-Chef Günter Althaus im Interview mit Der Handel (dfv Mediengruppe). Möglich macht das die RFID-Technologie und digitale Preisschilder, die in anderen Branchen bereits eingesetzt werden.
Kampfansage an Zalando und Amazon
Derzeit arbeitet der Verbund zudem massiv an seiner Digitalisierungsstrategie. „Im Handel der Zukunft geht es um Daten, Daten, Daten“, sagt ANWR-Chef Althaus. Die Informationen, die der Kunde online erhalte, entscheiden, wo er einkaufe. „Und wenn sich ein Kunde entscheidet, lieber online zu bestellen, soll er das nicht bei Zalando oder Amazon tun, sondern bei uns“. Das Prinzip gilt jedoch auch andersherum: Je mehr Daten der Händler sammeln kann, desto „passgenauer“ könne man den Kunden ansprechen. „Wer die Daten hat, entscheidet darüber, wo der Kunde was kauft.“
So sei bei Schuhen nicht nur die Länge und Breite entscheidend, sondern auch die Firsthöhe. „Ein Onlinehändler kann aus den zurückgeschickten Schuhen schließen, welcher Leisten nicht passt und umgekehrt“, erklärt Althaus. „Also empfehle ich den Kunden künftig genau die Schuhe, bei denen der Leisten passt.“ So löse die Verbundgruppe bereits das Problem der Retouren: „Anfangs hatten wir so wie Zalando Retourenquoten von 60 Prozent“, sagt Althaus. „Jetzt nähern wir uns der Marke von 40 Prozent.“
Das bedeute aber nicht, dass das Geschäft zum E-Commerce mutiere: „Langfristig wollen wir etwa 80 Prozent des Umsatzes in den Läden zu machen“, sagt ANWR-Chef Althaus. Derzeit führt der Verband eine neue Zentrallogistik ein, die es ermöglichen soll, dass ein Schuh deutschlandweit innerhalb eines Tages in die Filialen lieferbar sein soll.
Hintergrund
Mehr als 6.000 selbstständige Schuh-, Sport- und Lederwaren-Händler mit knapp 10.000 Läden sowie weitere Verbundgruppen sind unter dem Dach der genossenschaftlichen ANWR Gruppe zusammengeschlossen, die in 14 europäischen Ländern vertreten ist. Zur ANWR GROUP zählen aktuell knapp 600 Mitarbeiter. Die Anzahl der Beschäftigten in den angeschlossenen Handelsunternehmen liegt bei rund 80.000.
Das gesamte Interview finden Sie im Netz unter www.derhandel.de/althaus2016.
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