E-Zigaretten-Hersteller Juul zieht sich komplett aus Deutschland zurück
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Der E-Zigaretten-Anbieter Juul gibt den deutschen Markt verloren. Wie die Lebensmittel Zeitung (dfv Mediengruppe) berichtet, zieht sich das US-amerikanische Unternehmen zum Jahresende vollständig aus Deutschland zurück. Ein Sprecher des E-Zigaretten-Herstellers bestätigte der Zeitung entsprechende Informationen. Die Entscheidung sei dem Unternehmen „nicht leichtgefallen“, zitiert die Zeitung den Sprecher. Die Produkte des Anbieters seien in Deutschland nur noch so lange erhältlich, „wie die Ware im Handel vorrätig ist.“
Wie die Lebensmittel Zeitung unter Berufung auf Insider berichtet, verlassen praktisch alle verbliebenen Mitarbeiter der Juul-Deutschlandtochter das Unternehmen bis Mitte November. Der Anbieter hat seine Aktivitäten auf dem deutschen Markt schon in den vergangenen Monaten reduziert. Juul verkleinerte zunächst den Außendienst und schloss später seinen deutschen Online-Shop.
Das Unternehmen hatte sein Geschäft zu Beginn des Jahres 2019 mit großen Ambitionen auf den deutschen Markt ausgeweitet. „Wir wollen auch in Deutschland Marktführer werden", sagte im Mai 2019 der damalige Deutschland-Vertriebschef Dominik Hamacher. In den USA war Juul zuvor innerhalb weniger Jahre vom Startup zum dominierenden Anbieter von E-Zigaretten aufgestiegen. Der Tabakkonzern Altria übernahm vor dem Hintergrund für 12,8 Milliarden US-Dollar 35 Prozent der Anteile an dem Unternehmen.
Juul stieß anschließend aber auf Schwierigkeiten: Die Produkte des Unternehmens gerieten zunehmend in die Kritik, weil sie vor allem in den USA bei Jugendlichen beliebt waren. In Deutschland führte eine Auseinandersetzung mit einem Konkurrenten zudem zeitweise zu einem Verkaufsverbot.
Dem Anbieter bereitet laut Lebensmittel Zeitung auch ein europäischer Grenzwert Schwierigkeiten: In der EU dürfen die Nachfüllkartuschen von Juul nur 20 Milligramm Nikotin pro Milliliter enthalten. In Amerika sind dagegen Juul-Kartuschen mit 59 Milligramm Nikotin pro Milliliter erhältlich.
Mehr dazu lesen können Sie in der am Freitag erscheinenden LZ und auf www.lebensmittelzeitung.net.
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