Commerzbank will der Konkurrenz 10.000 Firmenkunden abjagen

Exklusives Interview mit Commerzbank-Vorstand Michael Reuther

Kaum hat sich die Commerzbank-Gruppe neu aufgestellt, startet der Angriff gegen Sparkassen und Genossenschaftsbanken, um ihnen Marktanteile abzujagen. Das teilte Commerzbank-Vorstand Michael Reuther im exklusiven Interview dem Wirtschaftsmagazin Der Handel (dfv Mediengruppe) mit. Die Commerzbank plane, bis zum Jahr 2020 10.000 neue Firmenkunden zu gewinnen, so Reuther. „Den Wachstumsfokus legen wir auf den breiten Mittelstand.“ Denn gerade bei Krediten und Dienstleistungen für Unternehmen mit weniger als 100 Millionen Euro Jahresumsatz spielen Sparkassen auch im Handel eine dominante Rolle. Und speziell im Mittelstand könne die Commerzbank mit ihrem Produktangebot und ihrer Internationalität punkten, so Reuther.

Gelingen soll das dabei durch mehr Tempo und Service bei den digitalen Angeboten. „Wir haben uns der Digitalisierung verschrieben, weil wir dadurch deutlich effizienter für die Kunden werden. Wir möchten ihnen in spätestens drei Jahren die wesentlichen Dienstleistungen digital aus einer Hand zur Verfügung stellen“, erläutert Reuther. So würden künftig über die digitale Kreditplattform Entscheidungen mit dem Kunden schneller getroffen werden können. „Zum Beispiel können Kreditentscheidungen bis zu einer Million Euro in Zukunft innerhalb von 24 Stunden erfolgen“, meint Reuther. Derzeit sind noch mindestens 72 Stunden dafür notwendig. Die Commerzbank möchte dabei außerdem gezielter auf die Kunden zugehen: „Wir können den individuellen Produktbedarf der Kunden durch ein verbessertes Customer-Relationship-Management noch tiefer analysieren“. Das trägt bereits Früchte: Seit dem vergangenen Jahr seien mehr als 3.000 Neukunden gewonnen worden, so Reuther.

Das vollständige Interview gibt es in der Ausgabe 10/2017 von Der Handel, die am Montag, 2. Oktober erscheint.