Förderpreis der Agrarwirtschaft 2021 geht an Christoph Pahmeyer

Förderpreis der Agrarwirtschaft 2021 geht an Christoph Pahmeyer
„Ich gratuliere Christoph Pahmeyer sehr herzlich zum Förderpreis der Agrarwirtschaft. Er adressiert mit seinem Projekt konkrete Herausforderungen für Landwirte und bietet dafür eine klare und leicht anwendbare Lösung an“, sagt Stefanie Pionke, Chefredakteurin der agrarzeitung (az). „Die besten Glückwünsche für Christoph Pahmeyer. Das war ein sehr starker Jahrgang. Wir brauchen so innovative Ideen – mehr denn je zuvor. Wir freuen uns, mit großer Unterstützung aus der Branche allen vier Kandidaten durch den Förderpreis der Agrarwirtschaft Aufmerksamkeit zu verschaffen. Allen vier wünschen wir den denkbar größten Erfolg“, ergänzt Thomas Wulff, Verlagsleiter Agrarmedien bei der dfv Mediengruppe.
Pahmeyer hat sowohl die Jury als auch das Publikum mit dem praktischen und klaren Ansatz seiner Innovation sowie seinem herausragenden persönlichen Engagement dafür, die Agrarwirtschaft zukunftsfähig aufzustellen, überzeugt. So begründet der 30-jährige seine Idee, Landwirten bei der Fruchtfolge-Entscheidung zu helfen, mit der Erfahrung der steigenden, regulatorischen Anforderungen auf dem elterlichen Betrieb. „Wie viele andere Betriebe hat auch der unsrige in den vergangenen Jahren mit immer mehr Anforderungen und Auflagen kämpfen müssen“, erzählt Landwirtssohn Christoph Pahmeyer. Die Entscheidung, was wo angebaut werden soll, „ist nicht trivial und kostet viel Zeit und Nerven“, sagt der gebürtige Ostwestfale, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn arbeitet.
Um Landwirten bei der Anbau-Entscheidung unter steigenden, regulatorischen Anforderungen zu helfen, hat Pahmeyer eine Web-Anwendung für die Planung der Fruchtfolge entwickelt. Die Applikation mit dem schlichten Titel „Fruchtfolge“ hilft Landwirten dabei, ihre Anbauplanung unter Einhaltung der neuen Düngeverordnung zu optimieren. „Und das in weniger als zehn Minuten“, unterstreicht Pahmeyer. Zunächst wird ein Account für den eigenen Betrieb angelegt. Mithilfe der ZID-Nummer zur Identifikation des Betriebs werden Daten zu den Flächenanträgen der vergangenen Jahre, Preis- und Bodendaten automatisch heruntergeladen und ausgewertet. Die Daten können flexibel für den eigenen Betrieb angepasst werden. Zusätzlich können das Gülleaufkommen und die Flächenanteile für verschiedene Fruchtarten berücksichtigt werden. Die App erstellt anhand der Daten einen wirtschaftlich optimalen Anbauplan sowie die Düngebedarfsermittlung.
Pahmeyer konnte sich bei den Teilnehmern des Digitalkongresses „Forum agrarzeitung“ gegen Felix Schiegg, Jacob Bussmann und Josef Franko durchsetzen. Schiegg war mit seiner Drohnen und Roboter basierten Lösung zur Beikrautbekämpfung auf Öko-Grünlandbetrieben ins Rennen gegangen, Bussmann mit dem Unternehmen SeedForward für Produkte zur biobasierten Saatgutbehandlung und Franko mit dem Mehrzweck-Feldroboter ETAROB.